Brandanschlag auf Regenbogenfahne an Kirchturm

Getroffen hat es eine*n, gemeint sind wir alle!

 

Was ist passiert❓
In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Unbekannte einen Brandsatz gegen den Kirchenturm der St. Michaelkirche in Spremberg geworfen. Zur Tatzeit haben vier Personen im Pfarrhaus auf dem Gelände geschlafen. Zum Glück wurde niemand körperlich verletzt, doch es entstand Sachschaden an der Kirchenfassade.

Unmittelbar vor dem Angriff wurde eine Regenbogenfahne an der Kirche angebracht. Zudem wurde für Gäste am Abend ein Dokumentarfilm über zwei Frauen, die sich im KZ Ravensbrück kennengelernt, gemeinsam überlebt und ihr Leben in Liebe miteinander verbracht haben, gezeigt.
So muss leider davon ausgegangen werden, dass dies unmittelbarer Anlass für die Tat war.

Was wird passieren❓
Im Laufe des Tages wird eine Presseerklärung des Landesbischofs und der Ortspfarrer*innen der Landeskirche veröffentlicht. Zudem wird der Landesbischof die Kirche in Spremberg besuchen.

Was können wir tun❓
„Getroffen hat es eine*n, gemeint sind wir alle“: Lasst uns diesen Spruch mit Leben füllen!
Eine Kirche wurde wahrscheinlich angegriffen, da sie sich als solidarischer und schutzbietender Raum öffentlich gezeigt hat. Doch wir lassen uns nicht einschüchtern:

➡Sprecht mit euren Kirchen und Verbänden darüber, ob auch ihr euch solidarisch zeigen und eine Regenbogen- oder Progress-Pride-Flagge aufhängen möchtet. Macht euren Support öffentlich und unterstützt so die Gemeinde in Spremberg und alle LGBTQIA*+ und Allies!

➡Sucht das Gespräch und seid ansprechbar! Öffentliche Zeichen sind wichtig. Viel wichtiger können aber noch Gespräche über schutzbietende Räume und Bedrohungen auch auf persönlicher Ebene sein.

➡Gebt der Ohnmacht auch in Andachten einen Raum! Angriffe haben oft das Ziel, Ohnmacht zu erzeugen. Andachten können daher Orte sein, an denen wir diese Gefühle zulassen und sie verwandeln (lassen).

➡Lasst uns nicht all die anderen, oft unerzählten, Angriffe auf LGBTQIA*+ vergessen: „Getroffen hat es eine*n, gemeint sind wir alle!“ #saytheirnames

Gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam können wir füreinander eintreten. Gemeinsam handeln wir. Gemeinsam für Alle.